In diesem Interview erklärt dir unser langjähriger Mitarbeiter und ehemaliger Fundraiser David, auf wie du bei deinem Bewerbungsgespräch punkten kannst und was den Job als Fundraiser so einzigartig macht.
Hey, David! Erzähle uns kurz, wer du bist.
Ich bin David Spiegl, 27 Jahre alt, komme aus Österreich, ursprünglich aus der Steiermark. Mittlerweile leb' ich trotz meiner Liebe für meine Heimat in Süddeutschland: hier in Aalen ist der Büro-Firmensitz von TF. Seitdem ich hergezogen bin, darf ich den Bewerbungsprozess neuer Fundraising-Talente begleiten.
Wie lang bist du schon bei Temmel Fundraising?
Seit 2013: ich war einer der zahlreichen Bewerber für den Sommerjob. Dafür hatte ich 5 Wochen eingeplant... es kam dann aber doch etwas anders als geplant: ich war als Fundraiser von Anfang an sehr erfolgreich und der Job gefiel mir immer besser. Ich hatte Erfolg und Spaß, fand das Teamleben lustig, lernte ständig dazu, mochte die tägliche Herausforderung und erlebte jeden Tag was Neues. Ich wollte meine Freizeit sinnvoll nutzen, reisen und Geld sparen. Mit dem Job als Fundraiser konnte ich das insgesamt gut miteinander verbinden. Und aus 5 Wochen wurden dann irgendwann 3 Jahre als Fundraiser bei Temmel Fundraising...
Der Job führt Dich von Haustür zu Haustür. Was erlebt man da so?
Manches werde ich vermutlich nie vergessen und noch meinen Enkeln erzählen...
Einmal waren wir zu zweit in einem Wohnkomplex in Wien unterwegs. Draußen knallte die Sonne und drinnen in dem Mehrfamilienhaus, das vor lauter Stockwerke kein Ende zu nehmen schien, sammelten sich die seltsamsten Geruchs-Kombinationen, die ich jetzt mal lieber nicht beschreibe. Mein Kollege Alex stand an einer Wohnungstür und ich an der gegenüberliegenden. Auf einmal hörte ich ihn laut und verunsichert schreien: „Daaavid!“ Reflexartig drehte ich mich zu ihm und schaute ihn mit aufgerissenen Augen an, während sich die Tür, vor der er stand, immer weiter auftat:
Uns fixierten die stechenden Augen einer mächtigen Boa-Schlange - die war sooo fett -, während aus ihrem Mund die dunkle Zunge bedrohlich nach vorn zuckte - genau die Kopfhöhe von Alex anvisierend. Der Typ, der die Riesenschlange zum Haustier hatte, legte das mega dicke, bestimmt 1,5 Meter lange Tier wie selbstverständlich um Alex Hals. Dann ließ er ihn einfach so stehen.
Alex war voll perplex und konnte vor lauter Schiss gar nix mehr sagen, während ich nicht mehr konnte und mir bei seinem hilflosen Anblick vor Lachen fast in die Hose machte.
Vom Fundraiser ins Büro: seit 2016 bist du jetzt Recruiter bei Temmel Fundraising. Was sind deine Aufgaben?
Meine Hauptaufgabe sind Informations- und Bewerbungsgespräche mit den Job-Interessenten. Durch meine Erfahrung als Fundraiser und Team Coach fällt es mir leicht, die Bewerber bis ins Detail über den Fundraising-Job aufzuklären. Das geht unter anderem ganz einfach und bequem via Skype. Ich teile gelebte Erfahrung aus dem Alltag und keine realitätsferne Theorie. Bei meinen zwei Kollegen, Franzi und Max, ist das genauso.
Ich trete also viel in Dialog und lerne ständig junge Menschen kennen. Ein bis zwei mal im Jahr reise ich mit einem kleinen Team aufs Campusgelände ausgewählter Städte, um Studenten und Studentinnen direkt an der Uni über diesen außergewöhnlichen Job zu informieren.
Was sollte ein Bewerber im Skype-Interview beachten?
Ich erwarte, dass sich ein Job-Interessent gut auf unser Gespräch vorbereitet. Schnelles, stabiles Internet und ein funktionierender PC oder Laptop sind schonmal die Grundvoraussetzungen. Der Bewerber sollte außerdem ein gesundes Maß an Disziplin und Ernsthaftigkeit an den Tag legen. Also: aufmerksam sein, gut zuhören, sich 100%ig auf das Gespräch konzentrieren. Beim Bewerbungsgespräch selbst sollte der Bewerber am Besten so auftreten, als säße er persönlich vor mir, das heißt alleine und gut vorbereitet an einem Tisch und nicht mit der Handykamera im Freibad.
Wie sieht dein perfekter Bewerber aus?
Den gibt es nicht! Ich hatte schon unzählige Bewerbungsgespräche und keiner war wie der andere. Ein paar Rahmenbedingungen gibt es aber schon. Der Job ist ein Ferien-/Semesterferienjob für Schüler und Studenten, daher sollte der Bewerber zwischen 18 und 27 Jahre alt sein. Trotz seines Fleißes an der Uni sollte er dort nicht zu eingespannt sein, damit er auch einige Wochen Zeit hat, um in den Einsatz zu gehen. Pünktlichkeit bei Abgabe der Unterlagen oder der Anreise sollten selbstverständlich sein und eine erfolgreiche Eingliederung und Zusammenarbeit im Team ebenso.
Wie kann ich mir das Bewerbungsgspräch ungefähr vorstellen?
Ich versuch beim Bewerbungsgespräch - in den gut 1,5 Stunden - einen sehr, sehr guten Einblick von dem Job zu vermitteln. Mit Hilfe des Infomaterials, das wir dann gemeinsam durchsehen, erkläre ich, wer wir sind, wie der Job als Fundraiser ganz genau funktioniert, warum die Arbeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, wie das Provisionsmodell aufgebaut ist und so weiter... Am Ende des Gespräches ist dann auch schon klar, ob es für beide Seiten passt. Beide Parteien müssen ein gutes Bauchgefühl haben.
Was fasziniert dich an deiner Arbeit?
Als Teamcoach hat mir am meisten Spaß gemacht, das Teamleben so zu organisieren, dass Spaß, Leistung und Motivation stimmen. Dazu muss man sich mit den verschiedenen Persönlichkeiten auseinander setzen, damit man auf jeden Einzelnen eingehen und Strategien entwickeln kann, bei denen alle an einem Strang ziehen. Dadurch haben wir es jedes Jahr geschafft, erfolgreich als Team zusammen zu arbeiten.
Zu erleben, wie sich die Fundraiser entwickeln, ist unbezahlbar. Man erlebt ab dem ersten Tag, wie sie sich Tag für Tag, Woche für Woche zunehmend verbessern, selbstbewusster, sicherer und oft auch lebensfroher werden. Mich freut es auch, wenn sie Gefallen an dem Beruf finden und unbedingt nächstes Jahr wieder kommen wollen.
Auch immer ein interessantes Erlebnis: der Weg aus der Ferne als Recruiter zum persönlichen Treffen. Erst telefonieren die Studenten und ich, dann arbeiten sie als Fundraiser, sind in den Teams vielleicht erfolgreich und auf einem unserer Events/Seminare lernen wir uns plötzlich persönlich kennen.
Warum sollte man sich deiner Meinung nach bei Temmel Fundraising bewerben?
Meiner Meinung nach – und ich habe meinen Einsatz von 5 Wochen auf 3 Jahre nicht umsonst verlängert – weil es ein unglaubliches Erlebnis ist. Es ist mega abwechslungsreich, weil du in den verschiedensten Städten unterwegs bist, du triffst die unterschiedlichsten Personen und gewinnst neue Freunde dazu: ich müsste mir in fast keiner Stadt in Österreich oder in Deutschland ein Hotel suchen, weil ich ganz bestimmt jemanden finden würde, wo ich ein bis zwei Nächte übernachten könnte.
Man lernt zusätzlich unglaublich viel von den Leuten im Team und da bekommt man dann auch die witzigsten Geschichten mit. Der Job ist deshalb so beliebt bei Studenten, weil man sich auf persönlicher Ebene derart weiterentwickelt. Als Fundraisier lernt man einfach fürs Leben wie in keinem anderen Beruf. Das kann man in einem Studium, selbst wenn man 10 Jahre studiert, glaub ich gar nicht lernen, was man dort in der Praxis lernen kann.
Auf was könntest du in deinem Leben auf keinen Fall verzichten?
Hin und wieder selbst werben zu gehen. Das mache ich jetzt noch so, dass ich 1-2 Tage oder manchmal auch eine Woche in die Teams gehe, weil es mir einfach einen Riesenspaß macht. Die 3 Jahre als Fundraiser waren sehr cool und ich vermisse die Zeit auch oft.
Außerdem natürlich auf meine zukünftige Frau, meine Familie und auf gutes Essen.
Du bist unangefochtener Rekordhalter, stimmts?
Stimmt, in einer Woche konnte ich 155 neue Fördermitglieder für die NPO‘s begeistern. Der Rekord ist jetzt schon 3 Jahre lang ungebrochen und auf diese Leistung bin ich sehr stolz, weils einfach eine sehr anstrengende und verrückte Woche war. Ich hoffe natürlich, der bleibt noch ein paar Jahre so bestehen. Der alte Rekord war bei 152 oder 153 Mitgliedern.
Respekt David. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und wir wünschen dir auch weiterhin viel Spaß und Erfolg. Wer weiß, ob sich demnächst jemand bewirbt, der deinen Rekord knacken wird...